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US-Konsum trotzt Zollstreit: Starke Nachfrage trotz politischer Unsicherheit

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Trotz erhöhter Importzölle auf chinesische Waren und zunehmender Unsicherheit durch die unberechenbare Politik der Trump-Administration zeigt sich der US-Konsum im ersten Quartal 2025 robust. Laut Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz, traf der Zollstreit auf eine starke Inlandsnachfrage – ein entscheidender Faktor, der die Wirtschaft bisher stabil hält.

Die Einzelhandelsumsätze stiegen im März um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen 4,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Besonders hohe Zuwächse verzeichneten Autohändler und der Baumaterialhandel. Lediglich Tankstellenumsätze gingen um 2,5 Prozent zurück, bedingt durch sinkende Benzinpreise. In der Kernkategorie (ohne PKW, Tankstellen, Nahrungsmittel und Baumaterialien) legten die Umsätze moderat um 0,4 Prozent zu.

Auch real – inflationsbereinigt – dürfte der März ein deutliches Plus gebracht haben, da sinkende Energiepreise die Kaufkraft der Verbraucher gestärkt haben. Der Online-Handel stagnierte mit einem minimalen Anstieg von 0,1 Prozent, liegt aber weiterhin 4,8 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Perspektiven und Risiken

Für Anleger ist klar: Der Konsum war im ersten Quartal ein verlässlicher Wachstumstreiber. Die bisherigen Zollmaßnahmen gegen China – etwa Erhöhungen um bis zu 20 Prozentpunkte – haben die Nachfrage nicht signifikant gedämpft. Allerdings warnt Mayr vor möglichen Vorzieheffekten, da viele Konsumenten größere Anschaffungen noch vor weiteren Zollerhöhungen tätigten.

Mit Blick auf den April und darüber hinaus rechnet Mayr mit spürbaren Dämpfern: Die anhaltende politische Unsicherheit und weitere Zölle dürften den Konsum bremsen. Ein sofortiger Einbruch sei jedoch unwahrscheinlich – US-Großbanken berichten weiterhin über stabile Kreditkartenausgaben und hohe Nachfrage nach Konsumkrediten.

Fazit: Die Resilienz des US-Konsumenten ist bemerkenswert, doch das Risiko einer konjunkturellen Abkühlung bleibt bestehen – nicht zuletzt wegen der erratischen Handelspolitik. Sollte es zu einer Rezession kommen, wäre diese laut Mayr „die unnötigste aller Zeiten“.

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